Geschäftsführer Tim Scheipers stellte die Entwicklung des Vereins Mobilé vor. Ausgehend von einem ambulanten Pflegedienst und einem Hauswirtschaftlichen Service, wurde das Angebot über die Jahre um eine Tagespflegestätte, Betreutes Wohnen mit 23 Wohnungen sowie eine Wohngemeinschaft für Menschen mit demenziellen Erkrankungen erweitert.
Im Gespräch wurde deutlich, dass die wirtschaftliche Situation vieler Pflegeeinrichtungen zunehmend unter Druck gerät. Deutlich gestiegene Personalkosten – unter anderem infolge der verpflichtenden tariflichen Bezahlung – sowie allgemeine Preissteigerungen führen dazu, dass die Leistungen der Pflegeversicherung nicht mehr ausreichen, um den realen Aufwand zu decken. Während die Ausgaben für Personal zuletzt um rund 20 % gestiegen sind, wurden die Pflegeleistungen lediglich um etwa 5 % angehoben. Diese Schieflage zwingt Einrichtungen zunehmend dazu, höhere Eigenanteile von Pflegebedürftigen und Angehörigen zu verlangen – was für viele zur Belastung wird.
Ein weiteres Thema war die Personalsituation in der Pflege. Zwar bleibt der Fachkräftemangel ein grundsätzliches strukturelles Problem, doch habe sich die Lage in den vergangenen Jahren etwas entspannt. Bei Mobilé sind derzeit alle Stellen und Ausbildungsplätze belegt – ein positiver Trend, der laut Geschäftsführer Tim Scheipers vor allem auf ein vorausschauendes Management und eine attraktive Arbeitgeberkultur zurückzuführen ist.
Schell zeigte sich nach einem Rundgang durch die Einrichtung beeindruckt von der Arbeit vor Ort und betonte die Bedeutung der Pflege für die kommunale Daseinsvorsorge. „Die Herausforderungen im Pflegebereich sind bekannt, aber sie müssen stärker in den Fokus der politischen Gestaltung rücken“, so Schell.
Rudolf Diekmann unterstrich die Notwendigkeit einer besseren Zusammenarbeit zwischen Kommunen, Land und Bund, um tragfähige Lösungen für die Pflege zu schaffen. „Nur gemeinsam können wir die Zukunft der Pflege sichern“, so Diekmann.
(WN, juli 2025)