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Mo., 29.09.2025

Nein zur Abschaf­fung des Pfle­ge­grad I

Mit gro­ßer Sor­ge ver­folgt Mobilé die aktu­el­len Über­le­gun­gen, den Pfle­ge­grad I aus Kos­ten­grün­den abzu­schaf­fen, offen­bar um Bei­trags­er­hö­hun­gen in der Pfle­ge­ver­si­che­rung zu ver­hin­dern. Wir leh­nen die­se Plä­ne ent­schie­den ab.

Pfle­ge­grad I ist prä­ven­tiv und volks­wirt­schaft­lich sinnvoll.

Der nied­rig­schwel­li­ge Pfle­ge­grad I ist ein ele­men­ta­rer Bestand­teil der Pfle­ge­ver­si­che­rung. Er ermög­licht Men­schen mit leich­ten Beein­träch­ti­gun­gen ers­te Hil­fen im Bereich Betreu­ung, Haus­wirt­schaft und Entlastung.

Die­se Unter­stüt­zung sorgt dafür, dass Betrof­fe­ne län­ger in der eige­nen Häus­lich­keit blei­ben kön­nen. Eine Abschaf­fung wür­de dazu füh­ren, dass Men­schen frü­her auf höhe­re Pfle­ge­gra­de oder gar sta­tio­nä­re Pfle­ge ange­wie­sen sind – mit deut­lich höhe­ren Kos­ten für Pfle­ge­kas­sen, Kom­mu­nen und Sozi­al­hil­fe­trä­ger. Wer heu­te bei klei­nen Ein­schrän­kun­gen spart, pro­du­ziert mor­gen gro­ße Ausgaben.

Sozia­le Infra­struk­tur wird zerstört

In den letz­ten Jah­ren haben vie­le Pfle­ge­diens­te ihre Ange­bo­te auf die Bedürf­nis­se von Men­schen mit Pfle­ge­grad I aus­ge­rich­tet. Die­se Struk­tu­ren sichern Teil­ha­be, Selbst­stän­dig­keit und Lebens­qua­li­tät. Ein Weg­fall von Pfle­ge­grad I wür­de vie­le die­ser Diens­te exis­ten­ti­ell gefähr­den. Das wäre nicht nur ein sozi­al­po­li­ti­scher Rück­schritt, son­dern auch ein struk­tu­rel­ler Scha­den, den man spä­ter teu­er repa­rie­ren müss­te. Ins­be­son­de­re aus Rei­hen der CDU wer­den die Stim­men laut, die eine Strei­chung des Pfle­ge­grad I befür­wor­ten. Wer so argu­men­tiert, ver­kennt die sozia­le Rea­li­tät in unse­rem Land. Die CDU hat in der Ver­gan­gen­heit oft die Bedeu­tung der Fami­lie und der häus­li­chen Pfle­ge her­vor­ge­ho­ben. Gera­de des­halb wirkt es wider­sprüch­lich, wenn jetzt aus­ge­rech­net nied­rig­schwel­li­ge Unter­stüt­zungs­leis­tun­gen zur Dis­po­si­ti­on gestellt wer­den. Statt Pfle­ge­be­dürf­ti­ge und ihre Fami­li­en zu schwä­chen, erwar­ten wir von einer ver­ant­wor­tungs­vol­len Volks­par­tei, dass sie sich für den Aus­bau und die Sta­bi­li­sie­rung die­ser Leis­tun­gen einsetzt.

Fazit und Appell

Die Abschaf­fung von Pfle­ge­grad I wäre ein kurz­sich­ti­ger Feh­ler mit ver­hee­ren­den sozia­len und finan­zi­el­len Fol­gen. Wir appel­lie­ren ein­dring­lich, die­se Plä­ne zu stop­pen und statt­des­sen eine nach­hal­ti­ge und gerech­te Pfle­ge­po­li­tik zu gestalten.