Theater Konkret e.V. aus Laer brachte es im Kommunikationszentrum der Sparkasse Steinfurt zu ausverkauftem Haus.
Die von Mobilé organisierte Neujahrsveranstaltung, welches tradionsgemäß bereits seit 22 Jahren im Januar stattfindet, stellte sich in diesem Jahr durch eine Theateraufführung anstelle eines Konzertes da. Zu Kuchen, Schnittchen und frischem Kaffee konnten die Zuschauer rund zwei Stunden zur schwarzen Komödie des Ensembles entführen lassen. Die Kreisssparkasse stellte die Räumlichkeiten auch in diesem Jahr kostenlos zur Verfügung.
Die Darsteller Barbara Köth-Galen, Heike Meeßmann, Maik Gottgardt, Marko Seeger, Peter Schramm sowie Ille Brunstering legen sich mächtig ins Zeug. Sie entführten das Publikum auf eine indische Teeplantage. Zentrale Figur ist die Lady Hester Eppingham, deren Geist schon ein wenig verwirrt scheint. Sie lebt noch in einer Welt opulenter Pferderennen, dabei steht es geschäftlich nicht zu Besten. Ihre beiden windigen Neffen unterschlagen zudem Geld und lassen es sich einfach nur gut gehen.
Testament
Auf dem Anwesen geht alles seinen Gang, bis plötzlich zwei Anwälte auftauchten. Rechtsbeistand Basil Landau legt ein Testament vor, das eine turbulente Handlung in Schwung bringt. Eppinghams Vater ist verschieden, sie erbt die Plantage. Die Hoffnung der Neffen auf ein großes Erbe zerschlägt sich, sie schmieden Mordpläne. Dann erscheint auch noch Hesters Halbschwester, die als Plantagenverwalterin eingesetzt wurde. Das verrät ein weiteres Testament, überbracht von der Junior-Partnerin Landaus.
Inszenierung
Passend ist das Ambiente mit indischer Sitarmusik, dem Geräusch trompetender Elefanten, Ratanmöbeln, farbenfrohen Vorhängen und dekorativen Accessoires. Malerisch wirkt der abergläubische, turbangeschmückte Diener Rahmu, der Zeichen des Todes am Firmament wahrnehmen will. Damit soll er allerdings nicht ganz unrecht behalten.
Skurille Einfälle wie eine Giftspinne in der Hutschachtel würzen die Handlung, eine Séance sorgte für den „Mysterie Factor“. Als Lady Eppingham, nicht dement, sondern in Wahrheit ein helles Köpfchen, den Urheber der Bluttat herausfindet, wird es richtig spannend. Das Publikum im Kommunikationszentrum der Kreissparkasse zeigte sich von der rasant erzählten Krimi-Geschichte begeistert.
Text: Rainer Nix